Lektion 4

10:4 Mein Schulweg, Antonia

Ich bin Antonia und mein Schultag hat immer um sechs Uhr dreißig begonnen. Dann bin ich aufgestanden und habe versucht, so schnell wie möglich mich fertig zu machen. Also mich anzuziehen, mir die Zähne zu putzen, was zu essen, wenn es noch schaffbar ist. Denn um sieben mussten wir los, ich, meine Schwester, mein Bruder mit meinem Vater den Schulbus kriegen in einem anderen Dorf. Und das war immer sehr knapp.

Wir mussten sehr pünktlich los, was uns selten gelungen ist. Es fuhr nämlich nur ein Bus pro Tag zur Schule und wenn man den verpasst hat, dann konnte man nicht zur Schule. Also haben wir immer sehr stressig dem Bus hinterhergejagt. Was auch häufig dazu geführt hat, dass meine Eltern ihr Auto mitten auf der Straße quergestellt haben, damit der Busfahrer gezwungen ist, anzuhalten und wir noch in den Bus steigen können.

Das war natürlich immer sehr unangenehm und beschämend für uns, weil alle Kinder im Bus haben dann immer gesagt. „Ach, könnt ihr nicht einmal pünktlich kommen“, und so. Und dann war es halt unangenehm. Aber wir sind daran gewöhnt gewesen nach einiger Zeit. Dann sind wir eine dreiviertel Stunde mit dem Bus gefahren. Und waren dann auch noch viel zu früh in die Schule jeden Tag, nämlich eine halbe Stunde vor Schulbeginn. Und dann konnte man sich noch mal die Zeit vertreiben auf den Schulfluren.

Genau, und dann ging der Unterricht los. Wir hatte ‘ne kleine Pause und ‘ne große Pause. Und nach der Schule gab es für uns wieder nur einen Bus, der nach Hause gefahren ist. Immer sehr spät. Also, wir mussten immer bis um vier warten und dann konnten wir wieder nach Hause, egal wie groß wir Schule hatten.

Das hat uns natürlich mit allen Kindern, die den Bus benutzen mussten, zusammengeschweißt, weil wir immer den ganzen Tag miteinander verbringen mussten. Genau, dann haben wir noch uns unterhalten, oder versucht irgendwie Hausaufgaben zu machen bis der Bus gekommen ist.

Und im Bus selbst habe ich eigentlich meistens geschlafen. Das hat mich auch immer geärgert, weil ich schlafe total schnell ein, und dann bin ich in dem Bus eingeschlafen, und dann war es wie ein zweites Mal aufstehen müssen, wie wenn man genau vor der Schule schon stand.

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